Grenze des Rechts

Die Ordnung des Staats sei, …, so verrückt, dass man sie schwerlich durch einen Grundsatz, aus der Wissenschaft des Rechts entlehnt, werde einrenken können. (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 50)

Der Pfarrer verdient mehr als der Jurist?

Er hatte die Rechtswissenschaften als wenig einträgliches Brot erkannt und war jetzt entschlossen, Geistlicher zu werden… (Jane Austen, Stolz und Vorurteil, 1985, S. 215)

Rechtsabscheu

SCHÜLER. Zur Rechtsgelehrsamkeit kann ich mich nicht bequemen. MEPHISTOPHELES. Ich kann es euch so sehr nicht übel nehmen, Ich weiß, wie es um diese Lehre steht. Es erben sich Gesetz’ und Rechte Wie eine ew’ge Krankheit fort, Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte Und rücken sacht von Ort zu Ort. Vernunft wird Unsinn, Wohltat…

Furcht und Elend des Jurastudiums

Zitat(e) des Tages: „Und dann die inhärente Menschenwürdeverletzung, dass man auf den Hundertstelpunkt genau gesagt bekommt, wie unzulänglich man ist!“ „Das ist eine Staatseintrittsqualifikation, die man da erwirbt, man wird da passend gemacht, da steckt noch die ganze strukturelle Gewalt des Obrigkeitsstaats drin.“ „… die dogmatische Scheinrationalität der deutschen Rechtswissenschaft…“ „Ich bin sofort in die…

Lepsius, Nie war sie so dogmatisch wie heute

Die in dieser Zeitung geführte Debatte um die Wissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft verknüpft eine altbekannte Thematik mit der Frage, ob aus der Praxisorientierung Wissenschaftsdefizite folgen, die sich als Plagiatsneigung manifestieren können (Heinig/Möllers). Die Reaktionen weisen demgegenüber auf das anerkannt gelungene Rechtsgespräch von Wissenschaft und Praxis hin (Huber/Radtke) und erklären die praktische Arbeit auch zum Gegenstand der…

Heinig/Möllers, Kultur der Wissenschaftlichkeit

Die Causa zu Guttenberg ist auch ein Symptom für Fehlentwicklungen in der deutschen Rechtswissenschaft. Diese These hat lebhafte Zustimmung, aber auch scharfe Kritik hervorgerufen. Was die Rechtswissenschaft zu einer Wissenschaft macht, ist eine alte, aber stets neu zu stellende Frage. Davon nicht zu trennen, doch notwendig zu unterscheiden ist die andere Frage, wie eine gute…

Canaris/Schmidt, Hohe Kultur

Unter der Überschrift „Kultur der Kumpanei“ hat diese Zeitung einen Beitrag der Kollegen Heinig und Möllers veröffentlicht, in dem anlässlich des Falles zu Guttenberg ein Rundumschlag gegen die wissenschaftsethische Seriosität der deutschen Jurisprudenz geführt wird. Reißerisch heißt es, dass „in wohl keinem anderen Fach Doktoranden so systematisch zum Regelbruch verleitet werden wie in der Rechtswissenschaft“…

Huber/Radtke, Leistungsfähig und vorbildlich

In ihrem Beitrag „Kultur der Kumpanei“ zeichnen Hans Michael Heinig und Christoph Möllers ein Zerrbild vom Zustand der akademischen Rechtswissenschaft in Deutschland, das auf einer selektiven Wahrnehmung der Wirklichkeit und auf einer Verabsolutierung des eigenen wissenschaftlichen Zugriffs beruht. Es erschöpft sich in einer – im Einzelfall zwar berechtigten, in der Verallgemeinerung jedoch unzulässigen – Diskreditierung…

Heinig/Möllers, Kultur der Kumpanei

Dissertationsschriften sollen gemeinhin einen Beitrag zum Erkenntnisgewinn leisten. An diesem Erfordernis gemessen, ist ein Großteil der juristischen Dissertationen überflüssig. Als Wissenschaft würde die Juristerei gewinnen, wenn sie weniger, dafür bessere Dissertationen hervorbrächte.