Philosophie: des Werdens und des Gewordenen

Plato und Goethe repräsentieren die Philosophie des Werdens, Aristoteles und Kant die des Gewordenen. Hier steht Intuition gegen Analyse. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 68)

System ohne Gedanken

Nichts ist einfacher, als an Stelle von Gedanken, die man nicht hat, ein System zu begründen. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 58)

Kultur und Zivilisation: Grieche und Römer

[J]ede Kultur hat ihre eigne Zivilisation. Zum ersten Male werden hier die beiden Worte … in periodischem Sinne, als Ausdrücke für ein strenges und notwendiges organisches Nacheinander gefaßt. Damit erst wird man den Römer als den Nachfolger des Hellenen verstehen… Griechische Seele und römischer Intellekt – das ist es. So unterscheiden sich Kultur und Zivilisation. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998,…

Goethes Erkenntnismittel

… exakte sinnliche Phantasie… (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 35)

Menschheit, Schmetterlinge und Orchideen

Aber „die Menschheit“ hat kein Ziel, keine Idee, keinen Plan, so wenig wie die Gattung der Schmetterlinge oder der Orchideen ein Ziel hat. „Die Menschheit“ ist ein zoologischer Begriff oder ein leeres Wort. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 28)

Mathematik: statisch und dynamisch

Das antike Zahlendenken faßt die Dinge auf, wie sie sind, als Größen, zeitlos, rein gegenwärtig. Das führte zur euklidischen Geometrie, zur mathematischen Statik und zum Abschluß des geistigen Systems durch die Lehre von den Kegelschnitten. Wir fassen die Dinge auf, wie sie werden und sich verhalten, als Funktionen. Das führte zur Dynamik, zur analytischen Geometrie und von ihr zur Differentialrechnung. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes,…

Kosmos

Was der Grieche Kosmos nannte, war das Bild einer Welt, die nicht wird, sondern ist. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 12)

Reine Gegenwart

Die… reine Gegenwart… stellt eine Verneinung der Zeit (der Richtung) dar. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 11)

Natur und Geschichte

Natur ist die Gestalt, unter welcher der Mensch hoher Kulturen den unmittelbaren Eindrücken seiner Sinne Einheit und Bedeutung gibt. Geschichte ist diejenige, aus welcher seine Einbildungskraft das lebendige Dasein der Welt in bezug auf das eigene Leben zu begreifen und diesem damit eine vertiefte Wirklichkeit zu verleihen sucht. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S….

Vergleiche als Glück und Unglück

Vergleiche könnten das Glück des geschichtlichen Denkens sein, insofern sie die organische Struktur der Geschichte bloßlegen… Sie waren bisher ein Unglück… (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 6)

Totes und Lebendiges: Gesetz und Analogie

Das Mittel, tote Formen zu erkennen, ist das mathematische Gesetz. Das Mittel lebendige Formen zu verstehen, ist die Analogie. Auf diese Weise unterscheiden sich Polarität und Periodizität der Welt. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 4)