+++ Lesung +++

Am 16.10.2023 um 19.30 Uhr in der Bahnstadtbuchhandlung (Pfaffengrunder Terrasse 6, 69115 Heidelberg)

Präzision des Schweigens

„Präzision des Schweigens“ widmet sich der Vermessung des Lebens. Aus den einzelnen Gedichten entsteht mosaikartig ein Gesamtbild, welches zugleich wiederum auf die – unentrinnbare – fraktale Geometrie des Lebens verweist. Das wird so weit zugespitzt, dass der letzte Abschnitt über die Sprache hinausgeht und in andere Bereiche der Kunst (insbesondere Musik und Grafik) hinübergreift. „Wie…

Kunst und Wissenschaft: alles Käse

Mit der freien Kunst is es gerade so: Polizeiliche Belästigungen und kein Geld. Die Wissenschaft… und die Kunst… kommen allemal aus demselben Käsegeschäft. (Heinrich Mann, Professor Unrat, 1987, S. 45 f.)

Kunstgenuss Wurst

Sie verführte ihn nicht mehr zu Träumereien vor Bildern, seit er einmal an einem Wurstgeschäft angehalten und ihr erklärt hatte, das sei für ihn der schönste Kunstgenuß. (Heinrich Mann, Der Untertan, 21. Aufl. 2021, S. 86)

Des Künstlers Kunst

Ein Künstler lebt und webt in seiner Kunst. (Franz Grillparzer, Weh dem, der lügt!, 2001, V. 502)

Der Theologe als Wissenschaftler und als Künstler

Es ist eben in der Theologie nicht anders als anderwärts. Es gibt eine Theologie, die ist Kunst, und eine andere, die ist Wissenschaft oder bestrebt sich wenigstens, es zu sein. Das war vor alters so wie heute, und immer haben die Wissenschaftlichen über den neuen Schläuchen den alten Wein versäumt, indes die Künstler, sorglos bei…

Der ungünstige Einfluss der Juristerei auf den künstlerischen Schwung

Der Maler beobachtete die Wirkung, die seine Erklärung auf K. gemacht hatte und sagte dann mit einer gewissen Ängstlichkeit: „Fällt es Ihnen nicht auf daß ich fast wie ein Jurist spreche? Es ist der ununterbrochene Verkehr mit den Herren vom Gericht, der mich so beeinflußt. Ich habe natürlich viel Gewinn davon, aber der künstlerische Schwung…

Form oder Inhalt?

Mehr Inhalt, wen‘ger Kunst. (William Shakespeare, Hamlet, übers. v. August Wilhelm Schlegel, Zweiter Akt, Zweite Szene)

Lebensmitte

… und mach’ in meiner Lebensmitte die Kunst zu meines Lebens Mitte!

Die Kunst des Lektors

Die Kunst eines Lektors besteht nicht darin, aus einem schlechten Text einen guten zu machen, sondern aus einem guten einen sehr guten. (Georg Neureither)

Bild und Idee

„Aber was war es denn, was die Kunst dir gebracht und bedeutet hat?“ „Es war die Überwindung der Vergänglichkeit. Ich sah, daß aus dem Narrenspiel und Totentanz des Menschenlebens etwas übrigblieb und überdauerte: die Kunstwerke. Auch sie vergehen ja wohl irgendeinmal, sie verbrennen oder verderben oder werden wieder zerschlagen. Aber immerhin überdauern sie manches Menschenleben…

Der Ursprung der Kunst

Vielleicht, dachte er, ist die Wurzel aller Kunst und vielleicht auch alles Geistes die Furcht vor dem Tode. Wir fürchten ihn, wir schauern vor der Vergänglichkeit, mit Trauer sehen wir immer wieder die Blumen welken und die Blätter fallen und spüren im eigenen Herzen die Gewißheit, daß auch wir vergänglich sind und bald verwelken. Wenn…

Form haben und Form sein

Alles, was lebt, hat Form dadurch, daß es lebt, und muß darum auch sterben: mit Ausnahme des Kunstwerks, das, eben weil es Form ist, für immer lebt. (Luigi Pirandello, Sechs Personen suchen einen Autor, 1995, S. 16)