Kredit in Herz und Kopf

Unsere Geschichte hätte keinen so traurigen Verlauf genommen, hätten Édouard und Olivier einander die Freude, die sie bei ihrem Wiedersehen empfanden, offen gezeigt; doch vermochten sie alle beide nicht einzuschätzen, wie hoch der Kredit zu veranschlagen war, den sie in den Herzen und den Köpfen der anderen genossen, und das lähmte sie; jeder wähnte, nur…

Omne animal triste post coitum

[E]r macht die Erfahrung, daß einen nach der Sättigung der Begierden, als hätte sie sich mit der Lust eingeschlichen und sich hinter ihr versteckt, Verzweiflung überfallen kann. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 65) 

Er hat „seinen Moralischen“

Sie … duldete … es nicht, wenn er schweigsam war oder „seinen Moralischen hatte“, wie sie es nannte. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 59)

Noch niemand

Wie erquickend die Luft ist, die noch niemand geatmet hat! (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 57) 

Die Überlegenheit des Wachseins

Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, doch sobald ich wach bin, fühle ich mich den Schläfern überlegen. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 56) 

Zwielichtige Stunde

Es war jene zwielichtige Stunde, in der die Nacht sich ihrem Ende zuneigt und der Teufel die Rechnung aufmacht. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 13) 

Mehr Lust als Liebe

… da er mehr begehrt als geliebt hatte… (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 40)