Das Exemplarische

Man muß alle in einem Rahmen im Gleichgewicht halten und das darstellen, was darstellbar ist! Das weiß ich auch, daß ein jeder sein besonderes Leben in sich trägt und es nach außen kehren möchte. Aber das Schwierige ist doch dies: gerade so viel herauszulassen, wie in Verbindung mit den anderen nötig ist; und doch in…

Wir sind viele!

Sehen Sie, meiner Überzeugung nach hält sich jeder von uns für „einen“. Aber das ist nicht richtig: er ist „viele“, Herr Direktor, „viele“, all den Seinsmöglichkeiten entsprechend, die in uns sind: „einer“ für diesen und „einer“ für jenen – immer anders! Und wir geben uns dabei der Täuschung hin, für alle stets „eine“ zu sein,…

Das Übel der Worte

Aber hierin liegt doch das Übel! In den Worten! Wir tragen alle eine Welt von Dingen in uns; jeder seine eigene Welt! Doch wie sollen wir einander verstehen, Herr Direktor, wenn ich in die Worte, die ich spreche, den Sinn und die Bedeutung der Dinge lege, die in mir sind, während jener, der sie hört,…

Form haben und Form sein

Alles, was lebt, hat Form dadurch, daß es lebt, und muß darum auch sterben: mit Ausnahme des Kunstwerks, das, eben weil es Form ist, für immer lebt. (Luigi Pirandello, Sechs Personen suchen einen Autor, 1995, S. 16)

Der einzige Grund unseres Lebens

[E]s ist nicht möglich zu glauben, daß der einzige Grund unseres Lebens in einer Qual besteht, die uns ungerecht und unerklärlich erscheint. (Luigi Pirandello, Sechs Personen suchen einen Autor, 1995, S. 11)