Aller Anfang ist leicht

Die ersten Gedanken sind einfach, die letzten sind es auch. Nur dazwischen verliert sich alles. (Robert Seethaler, Der letzte Satz, 2021, S. 127)

Tote und lebendige Gedanken

Denn mit den Gedanken ist es eine eigene Sache. Sie sind oft nicht mehr als Zufälligkeiten, die wieder vergehen, ohne Spuren hinterlassen zu haben, und die Gedanken haben ihre Toten und ihre lebendigen Zeiten. Man kann eine geniale Erkenntnis haben, und sie verblüht dennoch, langsam, unter unseren Händen, wie eine Blume. Die Form bleibt, aber…

Erleben und Erfassen

[E]s gibt auch sonst Dinge, wo zwischen Erleben und Erfassen diese Unvergleichlichkeit herrscht. Immer aber ist es so, daß das, was wir in einem Augenblick ungeteilt und ohne Fragen erleben, unverständlich und verwirrt wird, wenn wir es mit den Ketten der Gedanken zu unserem bleibenden Besitze fesseln wollen. (Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß,…

Gedankenfreiheit!

Man kann den Menschen nicht verwehren, Zu denken, was sie wollen. (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 1009 f.)

System ohne Gedanken

Nichts ist einfacher, als an Stelle von Gedanken, die man nicht hat, ein System zu begründen. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 58)

Never to Heaven

My words fly up, my thoughts remain below; Words without thoughts never to heaven go. (William Shakespeare, Hamlet, Act III Scene 3)

Zu spät

… unerfreulich, wie es Gedanken, die uns die Dinge zu spät erkennen lassen, immer sind… (Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Leopard, 32. Aufl. 2019, S. 127)

Mancherlei Schuld

[E]s gibt mancherlei Schuld, …, die der Tat, die des Gedankens – … die [des] Daseins. (Michael Ende, Die unendliche Geschichte, 4. Aufl. 2020, S. 312)

Mit sich selbst nicht solidarisch

„Ich glaubte immer, dass das Schreiben für ihn mühelos wie das Atmen sei. Da hat er mich getäuscht. Als er mir von der Diagnose des Arztes berichtete, die ihm keine große Hoffnung mehr ließ, sagte er mir sehr eindringlich: ‚Ich fühlte eine ungeheure Erleichterung – du musst nie wieder schreiben.‘ Seine Gelassenheit, seine stoische Ruhe,…

Furcht und Gedanken

Je mehr Furcht, desto mehr Gedanken. (Peter Høeg, Der Plan von der Abschaffung des Dunkels, 1998, S. 106)

Tractatus logico-philosophicus

Die Welt ist alles, was der Fall ist. Was der Fall ist, die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten. Das logische Bild der Tatsachen ist der Gedanke. Der Gedanke ist der sinnvolle Satz. Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze.(Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst.) Die allgemeine Form der Wahrheitsfunktion ist: [p, ξ, N…