Zitat des Tages: „Das christliche Verständnis der Erbsünde ist durch das Bewusstsein ihrer Universalität und ihrer Unentrinnbarkeit geprägt. Dies verbietet es, das Böse als ein spezifisches Problem der jeweils anderen zu behandeln, mit dessen Erkenntnis ich mich zugleich über die anderen erhebe. Denn wenn das Böse, das ich in der Schuld des anderen erkenne, zumindest im Modus der Versuchung auch in mir selber steckt – ebendies legt der Begriff der Erbsünde nahe –, dann ist hier eine Möglichkeit der Versöhnung angelegt, die es erlaubt, diesem anderen auch dort noch in einer Haltung der Anerkennung und des Respekts zu begegnen, wo ich allen Grund habe, mich von seinen Auffassungen und seinem Handeln zu distanzieren.“