Genug!

Du bist genug – bis genug nicht mehr genug ist. Dann ist es allerdings genug. (Georg Neureither)

Sozial oder asozial

Und nicht die Netzwerke sind sozial oder asozial, sondern diejenigen, die sie dazu machen. (Georg Neureither)

Das krankhafte Klima üppig lebender Völker

Die psychotherapeutischen Methoden wuchern im Überfluß bei den üppig lebenden Völkern: das Fehlen von unmittelbaren Sorgen unterhält hier ein krankhaftes Klima. Um ihr nervöses Wohlbefinden zu bewahren, bedarf eine Nation eines konkreten Unheils, eines Objekts für ihre Beunruhigungen, eines positiven Schreckens, der ihre „Komplexe“ rechtfertigt. Die Gesellschaften konsolidieren sich in der Gefahr und verkümmern in…

Der Friseur als Sokrates

Eine Liebe, die aufhört, ist eine so reiche philosophische Erfahrung, daß sie aus einem Friseur einen Konkurrenten des Sokrates macht. (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 66)

Glaubensrot oder: Der wahre Gottesbeweis

Und ich denke an jenen Universitätsprofessor in Südosteuropa, der eine seiner Schülerinnen über die Beweise der Existenz Gottes befragt; sie legt los: historischer Beweis, ontologischer Beweis usw. Aber sie beeilt sich hinzuzufügen: „Und doch glaube ich nicht daran.“ Der Professor ärgert sich und wiederholt die Beweise der Reihe nach; mit einem Achselzucken beharrt sie in…

Gebet als Streit

Im Alten Testament verstand man sich darauf, den Himmel einzuschüchtern, man drohte ihm mit der Faust: das Gebet war ein Streit zwischen dem Geschöpf und seinem Schöpfer. Das Evangelium kam, um sie zu versöhnen… (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 60)

Lebensprogramm: Atmen!

Fragt mich nach meinem Programm: Atmen, ist das keines? (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 48)

Was wir den anderen niemals verzeihen

Alle unsere Rachegefühle entstehen daher, daß wir uns selbst nicht erfüllen können, weil wir unter unserem Niveau bleiben. Das werden wir den anderen niemals verzeihen. (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 44)

Unvollkommen vollkommen

Beim Versuch, mein Leben zu ordnen, kommt mir immer das Leben dazwischen. (Georg Neureither)