Zitat des Tages: „Handeln als Auswahl zwischen Möglichkeiten im Zeithorizont der Endlichkeit heißt immer in irgendeiner Weise Schuldigwerden.“
Schlagwort: Schuld
We Have to Share Something
If there’s nothing else, we’ll have to share our guilt. (J.B. Priestley, An Inspector Calls, 1965, p. 33)
Kästner ganz Jurist
An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern… (Erich Kästner, Das fliegende Klassenzimmer, 6. Aufl. 2021, S. 107 f.)
Wie kann denn ein Mensch überhaupt schuldig sein?
„Ich bin aber nicht schuldig“, sagte K. „Es ist ein Irrtum. Wie kann denn ein Mensch überhaupt schuldig sein. Wir sind hier doch alle Menschen, einer wie der andere.“ „Das ist richtig“, sagte der Geistliche, „aber so pflegen die Schuldigen zu reden.“ (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 194)
Die wirklich schönen Angeklagten
Die Angeklagten sind eben die Schönsten. Es kann nicht die Schuld sein, die sie schön macht, denn … es sind doch nicht alle schuldig, es kann auch nicht die künftige Strafe sein, die sie jetzt schon schön macht, denn es werden doch nicht alle bestraft, es kann also nur an dem gegen sie erhobenen Verfahren…
Keine Schuld
Es gab keine Schuld. (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 114)
Schuldlos?
„Doch“, sagte K., „glauben Sie denn daß ich schuldlos bin?“ „Nun schuldlos…“, sagte das Fräulein, „ich will nicht gleich ein vielleicht folgenschweres Urteil aussprechen… (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 30)
Aggressionen
Aggressionen gegen andere sind nichts anderes als tatgewordene Schuldempfindungen gegen sich selbst. (Georg Neureither)
Die Schwierigkeit zu trauern
Wir suchen unsere Fehler und unsere Schuld, weil es leichter ist, als zu trauern… Es lenkt uns davon ab. (Benedict Wells, Hard Land, 2021, S. 291)
Mancherlei Schuld
[E]s gibt mancherlei Schuld, …, die der Tat, die des Gedankens – … die [des] Daseins. (Michael Ende, Die unendliche Geschichte, 4. Aufl. 2020, S. 312)
Zivilisation der Stellvertretung
Die RAF war damals nicht nur für mich das interessanteste Material aus dem Westen. Die Möglichkeit einer Renaissance des Faschismus in der Bundesrepublik war schon Brechts „Wildente“ gewesen. So konnte man die DDR aushalten. Die Überreaktion des westdeutschen Staatsapparats auf den bewaffneten Kampf einer verschwindenden Minderheit nährte diese Furcht/Hoffnung. Das gehörte zur Situation des Kalten…
Fehler in Familien
Es gibt wenig Menschen, die sich mit dem Nächstvergangenen zu beschäftigen wissen. Entweder das Gegenwärtige hält uns mit Gewalt an sich, oder wir verlieren uns in die Vergangenheit und suchen das völlig Verlorene, wie es nur möglich sein will, wieder hervorzurufen und herzustellen. Selbst in großen und reichen Familien, die ihren Vorfahren vieles schuldig sind,…
Die Schuld des Menschen
Die Götter wollten und ließen tun; aber die Schuld war des Menschen. (Thomas Mann, Joseph und seine Brüder I: Die Geschichten Jaakobs, S. 239 [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1983])
Wann man schwach ist
„Wie schwach man ist, wenn man unrecht hat.“ Ich lernte später im Leben, daß er sich irrte und daß man schwach ist, wenn man keine Schuld hat. (Marcel Pagnol, Marcel. Das Schloß meiner Mutter, 8. Aufl. 1991, S. 121)
Schuld
Solang ich es verschwieg, waren meine Glieder matt, den ganzen Tag musste ich stöhnen.
Gerechtigkeit unter Gleichschuldigen
…, denn die Gerechtigkeit kann sich nur unter Gleichschuldigen vollziehen, so wie es nur eine Kreuzigung gibt, jene des Isenheimer Altars, ein gekreuzigter Riese hängt am Kreuz, ein gräßlicher Leichnam, unter dessen Gewicht sich die Balken biegen, an die er genagelt ist, ein Christus, noch entsetzlicher als jene, für welche dieses Altarbild gemalt wurde, für…