Kredit in Herz und Kopf

Unsere Geschichte hätte keinen so traurigen Verlauf genommen, hätten Édouard und Olivier einander die Freude, die sie bei ihrem Wiedersehen empfanden, offen gezeigt; doch vermochten sie alle beide nicht einzuschätzen, wie hoch der Kredit zu veranschlagen war, den sie in den Herzen und den Köpfen der anderen genossen, und das lähmte sie; jeder wähnte, nur er allein sei ergriffen, und kannte, von der eigenen Freude überwältigt, verwirrt durch ihr Ausmaß, nur eine Sorge: sich die Heftigkeit seines Gefühls nur ja nicht anmerken zu lassen.

(André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 75)

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