Prototyp des Dichters

Aber das Gefühl eben neigt von Natur zur Zügellosigkeit und einem weichen Kult seiner selbst; es will sich nicht verbergen, es kennt keine Verschwiegenheit, es trachtet, sich zu bekennen, sich kundzutun, es möchte aller Welt, wie wir sagen, „unter die Nase gerieben“ sein, auf daß sie sich damit beschäftige. Dies ist die Unenthaltsamkeit der Gefühlvollen.

(Thomas Mann, Joseph und seine Brüder I: Die Geschichten Jaakobs, S. 82 [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1983])

Kommentar verfassen