Schuld gegen sich selbst

…daß es nur eine einzige wirkliche Verschuldung gibt, nämlich die des Menschen gegen sich selbst. (Jakob Wassermann, Etzel Andergast, 1988, S. 576)

Zivilisation der Stellvertretung

Die RAF war damals nicht nur für mich das interessanteste Material aus dem Westen. Die Möglichkeit einer Renaissance des Faschismus in der Bundesrepublik war schon Brechts „Wildente“ gewesen. So konnte man die DDR aushalten. Die Überreaktion des westdeutschen Staatsapparats auf den bewaffneten Kampf einer verschwindenden Minderheit nährte diese Furcht/Hoffnung. Das gehörte zur Situation des Kalten…

Fehler in Familien

Es gibt wenig Menschen, die sich mit dem Nächstvergangenen zu beschäftigen wissen. Entweder das Gegenwärtige hält uns mit Gewalt an sich, oder wir verlieren uns in die Vergangenheit und suchen das völlig Verlorene, wie es nur möglich sein will, wieder hervorzurufen und herzustellen. Selbst in großen und reichen Familien, die ihren Vorfahren vieles schuldig sind,…

Die Schuld des Menschen

Die Götter wollten und ließen tun; aber die Schuld war des Menschen. (Thomas Mann, Joseph und seine Brüder I: Die Geschichten Jaakobs, S. 239 [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1983])

Wann man schwach ist

„Wie schwach man ist, wenn man unrecht hat.“ Ich lernte später im Leben, daß er sich irrte und daß man schwach ist, wenn man keine Schuld hat. (Marcel Pagnol, Marcel. Das Schloß meiner Mutter, 8. Aufl. 1991, S. 121)

Schuld

Solang ich es verschwieg, waren meine Glieder matt, den ganzen Tag musste ich stöhnen.

Gerechtigkeit unter Gleichschuldigen

…, denn die Gerechtigkeit kann sich nur unter Gleichschuldigen vollziehen, so wie es nur eine Kreuzigung gibt, jene des Isenheimer Altars, ein gekreuzigter Riese hängt am Kreuz, ein gräßlicher Leichnam, unter dessen Gewicht sich die Balken biegen, an die er genagelt ist, ein Christus, noch entsetzlicher als jene, für welche dieses Altarbild gemalt wurde, für…