Früher war auch alles schlechter

Uns geht’s in allen Dingen schlecht! Herkömmliche Gewohnheit, altes Recht, Man kann auf gar nichts mehr vertrauen. (Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Der Tragödie zweiter Teil, V. 11620–11622 [Hamburger Ausgabe, hrsg. v. Erich Trunz, Band III: Dramatische Dichtungen I, 16. Aufl. 1996])

Unglück und Vertrauen

Unglück ist nie vertrauenerweckend… (Marcel Pagnol, Marcel. Das Schloß meiner Mutter, 8. Aufl. 1991, S. 91)

Der äußere und der innere Kampf um die Freiheit

Weil sich in der modernen Geschichte die Aufmerksamkeit im Kampf um die Freiheit immer auf die alten Formen der Autorität und des Zwanges konzentrierte, hatte man natürlich das Gefühl, um so mehr an Freiheit zu gewinnen, je mehr man diese traditionellen Zwänge beseitigte. Dadurch erkennen wir nicht genügend, daß der Mensch sich zwar die alten…

Wem der Mensch vertraut

… zu einem kranken Arzt hat man kein Vertrauen, was aber einer zu sagen hat, der es verstanden hat, für sich selbst zu sorgen, daran muß doch wohl mancherlei Wahres sein. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 191)

Poetenhöhle

„Nach berauschender Gewissheit von Gemeinschaft… Vertrauen in die Verlassenheit, die Bedingung des Schreibens und… des Lebens…“ „… das poetische Dasein…, eine so euphorische wie grausame Angelegenheit.“

Staatsvertrauen

… das feste Vertrauen in eine öffentliche Ordnung, die so gerecht sei, daß man, ohne an sie denken zu müssen, seinen privaten Angelegenheiten nachgehen könne… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 120)

Opportunistische Vertrauensverteilung

Ich nahm die sozialen Unterschiede wahr, die Flucht nicht ausradieren konnte und hielt mich für etwas Besseres. Es ist schäbig, wie opportunistisch ich mein Vertrauen verteilte, um im selben Atemzug die Ungleichbehandlung zu verurteilen, der wir als Geflüchtete unterschiedslos in Deutschland ausgesetzt waren. (Saša Stanišić, Herkunft, 8. Aufl. 2019, S. 202)

Galadriels Geschenk

[E]ines Tages, nach Wochen, in denen er zu viel zu tun hatte, …, kam ihm Galadriels Geschenk wieder in den Sinn. Er suchte die Schachtel hervor, zeigt sie den anderen … und holte ihren Rat ein. „Ich hab mich schon gefragt, wann du endlich daran denken würdest“, sagte Frodo. „Mach sie auf!“ Sie war mit…

Vertrauensfrage

Die „Vertrauensfrage“, also die Frage, ob man jemandem vertrauen kann, kann ein Anzweifeln oder eine Versicherung des Vertrauens sein. Ist dem Fragenden die Zumutung, dem Befragten der Mut, welche der Frage innewohnen, bewusst, so ist die Frage selbst schon Ausdruck des Vertrauens.

Zuviel von sich verlangt

Er hatte dieses überwältigende Bedürfnis nach Vertrauen und danach, angenommen zu werden. Er meinte, diese Unsicherheit verbergen zu müssen, und manches, was wie Mut aussah und wie Kühnheit, war einfach eine Flucht nach vorn. Er hat unendlich viel von sich verlangt, viel zuviel, und darüber ist er selbstgerecht und scharfrichterlich geworden. (Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon,…

Seine Seele nähren

Er hatte auch die Erfahrung gemacht, daß geistige Menschen bei den andern eine gewisse wunderliche Art von Anstoß und Widerwillen erregen, daß man sie zwar aus der Ferne schätzt und in Notfällen in Anspruch nimmt, sie aber keineswegs liebt und als seinesgleichen empfindet, ihnen vielmehr ausweicht. Auch das hatte er erfahren, daß überkommene oder frei…

Vertrauen im Dunkeln

Das Rad, die Gartentür, die kurvigen Waldwege noch vertrauter als sonst, weil man ihnen auch im Dunkeln vertrauen kann. (Martin Ahrends, Der märkische Radfahrer, 1992, S. 36)