Subjektive Wahrheit

Selbst vor Gericht ist Wahrheit eine subjektive Angelegenheit. Glauben und Wissen sehen einander zum Verwechseln ähnlich. Man kann mit Recht fragen, ob sie nicht dasselbe sind. Kluge Leute beurteilen die Wahrheit in Grenzfällen deshalb nicht nach ihrer Gültigkeit, sondern nach ihrer Nützlichkeit. (Juli Zeh, Corpus Delicti – Ein Prozess, 40. Aufl. 2010, S. 121)

Glauben und Wissen

Glauben war in Wahrheit Wissen. (Robert Seethaler, Der letzte Satz, 2021, S. 125)

Was die Augen sehen, glaubt das Herz

Er zeigte mir, dass grübelnde Vernunft Den Menschen ewig in der Irre leitet, Dass seine Augen sehen müssen, was Das Herz soll glauben… (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 477–480)

Der einzige Grund unseres Lebens

[E]s ist nicht möglich zu glauben, daß der einzige Grund unseres Lebens in einer Qual besteht, die uns ungerecht und unerklärlich erscheint. (Luigi Pirandello, Sechs Personen suchen einen Autor, 1995, S. 11)