Gefühlsgedanken

… meine Gedanken, die ja vor allem aus Empfindungen bestanden… (Thomas Melle, Die Welt im Rücken, 5. Aufl. 2016, S. 23)

Buddha als Nörgler

Dem Gedanken an den Tod alle die Stunden gewidmet zu haben, die einen Beruf erfordert haben würde… Die metaphysischen Überschwenglichkeiten sind das besondere Merkmal der Mönche, der Wüstlinge und der Clochards. Eine Anstellung hätte sogar aus Buddha einen simplen Nörgler gemacht. (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 33)

Gedankenverrat

Es liegt eine Form des Verrats vor, die unsere Gesetzbücher nicht kennen, der Gedankenverrat… (Heinar Kipphardt, In der Sache J. Robert Oppenheimer, 46. Aufl. 2023, S. 136)

Das ganze Archiv des intimen Haushalts

Was mir bei Oppenheimer klar wurde, …, wie unzulänglich die Methode der Beschränkung auf Tatsachen in unseren modernen Sicherheitsverfahren ist. Wie grobschlächtig und unwissenschaftlich wir uns verhalten. Um Tatsachen richtig zu deuten, müssen wir im Grunde doch die Gedanken, die Gefühle und die Motive kennen, die zu diesen Tatsachen geführt haben, das ganze Archiv des intimen Haushalts…

Aller Anfang ist leicht

Die ersten Gedanken sind einfach, die letzten sind es auch. Nur dazwischen verliert sich alles. (Robert Seethaler, Der letzte Satz, 2021, S. 127)

Tote und lebendige Gedanken

Denn mit den Gedanken ist es eine eigene Sache. Sie sind oft nicht mehr als Zufälligkeiten, die wieder vergehen, ohne Spuren hinterlassen zu haben, und die Gedanken haben ihre Toten und ihre lebendigen Zeiten. Man kann eine geniale Erkenntnis haben, und sie verblüht dennoch, langsam, unter unseren Händen, wie eine Blume. Die Form bleibt, aber…

Erleben und Erfassen

[E]s gibt auch sonst Dinge, wo zwischen Erleben und Erfassen diese Unvergleichlichkeit herrscht. Immer aber ist es so, daß das, was wir in einem Augenblick ungeteilt und ohne Fragen erleben, unverständlich und verwirrt wird, wenn wir es mit den Ketten der Gedanken zu unserem bleibenden Besitze fesseln wollen. (Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß,…

Gedankenfreiheit!

Man kann den Menschen nicht verwehren, Zu denken, was sie wollen. (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 1009 f.)

System ohne Gedanken

Nichts ist einfacher, als an Stelle von Gedanken, die man nicht hat, ein System zu begründen. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998, S. 58)

Never to Heaven

My words fly up, my thoughts remain below; Words without thoughts never to heaven go. (William Shakespeare, Hamlet, Act III Scene 3)

Innerlich nichts zu tun

Unser Zeitalter trieft … von Tatkraft. Es will nicht mehr Gedanken, sondern nur noch Taten sehn. Diese furchtbare Tatkraft rührt nur davon her, daß man nichts zu tun hat. Innerlich meine ich… Es ist so einfach, Tatkraft zu haben, und so schwierig, einen Tatsinn zu suchen! (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites…