Wir wissen sehr wohl, mit welcher Vertrautheit wir uns durch den Tag bewegen, aber nachts bewegt sich der Tag mit der gleichen Vertrautheit durch uns… (Inger Christensen, zit. n. Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 5)
Schlagwort: Bewegung
Bitte nicht stören!
Alle großen Entdeckungen hatten für den Zustand der Welt und das Bild davon in unseren Köpfen zuerst einmal verheerende Folgen. Sie stürzten ihn um und installierten einen neuen Zustand. Sie zwangen die Welt, sich vorwärts zu bewegen. Das war jedoch nur möglich, weil die Entdecker die Folgen ihrer Entdeckung nicht fürchteten, so fürchterlich sie für…
Der alte Rechtsspruch
[D]ann erinnere ich Sie an den alten Rechtsspruch: Für den Verdächtigen ist Bewegung besser als Ruhe, denn der welche ruht kann immer, ohne es zu wissen auf einer Wagschale sein und mit seinen Sünden gewogen werden. (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 176)
Innere und äußere Bewegung
Es ist ein Fehler, ein unsinniger Gewaltakt, wenn wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren in der Überzeugung, damit das Wesentliche zu erfassen. Worauf es ankäme, wäre, sich sicher und gelassen, mit dem angemessenen Humor und der angemessenen Melancholie, in der zeitlich und räumlich ausgebreiteten inneren Landschaft zu bewegen, die wir sind. Warum bedauern…
Der bewegte Mensch
Wer ausschließlich in der Betrachtung lebt, für den ist der wandelbare Bewegte das Unbegreifliche schlechthin. (Jakob Wassermann, Joseph Kerkhovens dritte Existenz, 1989, S. 385)
Starr vor Staunen
Jedoch war eine meiner verhängnisvollsten Eigenschaften die, daß ich gegen einen Willensmenschen hauptsächlich deshalb unterlag, weil mich das Phänomen der Willenskraft an sich in so nachhaltiges Staunen versetzte, daß ich mich zu einem Entschluß erst dann aufraffte, wenn der andere bereits über mich verfügt hatte. Dann redete ich mir ein, ich hätte das Meinige getan,…
In ihm
Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir.
Die reine Einsicht
Die reine Einsicht aber ist zunächst ohne Inhalt und vielmehr reines Verschwinden desselben; durch die negative Bewegung gegen das ihr Negative aber wird sie sich realisieren und einen Inhalt geben.