Im Reich der Empfindungen ist das Wirkliche vom Eingebildeten nicht zu trennen. Und wenn es genügt, sich einzubilden, daß man liebt, um zu lieben, so genügt es auch, sich zu sagen, man bilde sich nur ein zu lieben, wenn man liebt, um sogleich etwas weniger zu lieben, ja, sich etwas von dem Geliebten zu lösen – einige Kristalle aufzulösen. Doch um sich dies sagen zu können, muß man dazu nicht bereits etwas weniger lieben?
(André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 71)