Die ärztliche Wissenschaft will, daß Fieber notwendig nur die Folge der Vergiftung des Blutes durch einen Krankheitserreger sein könne und daß es ein Fieber aus anderen als körperlichen Ursachen nicht gebe. Das ist lächerlich. (Thomas Mann, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, S. 47 [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1985])
Schlagwort: Wille
Wille für die Tat
Dem Himmel gilt Der feurig fromme Wunsch statt des Vollbringen. (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 3596 f.)
Gefahr und Furcht: die rechte Haltung
[I]ch fürchte die Gefahr nur dort, wo ich sie fürchten will. (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 54)
Des Menschen Wille
Denn des Menschen Wille ist sein Himmelreich… (Gottfried Keller, Kleider machen Leute, 2023 [die damalige Ausgabe habe ich nicht mehr], S. 52)
So viel Wille
Auf einmal hielt er es nicht mehr aus. Er stand ruckartig auf, wollte irgendwas tun, irgendwas verändern. Seine Fäuste waren geballt. Da war so viel Wille. Eine Weile stand er einfach nur so da und wollte. Dann setzte er sich wieder hin und sah fern. (Benedict Wells, Becks letzter Sommer, 2009, S. 228)
Intention, nicht Tradition
Ich tat es, … Weil ich es wollte – weil ich den Gebrauch Nicht über Dinge will zum Richter setzen, Die ich für tadellos erkannt… (Friedrich Schiller, Don Karlos, 2009, V. 3746 ff.)
Kein Lebensinhalt
Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf die Dauer kein Lebensinhalt… (Thomas Mann, Späte Erzählungen – Mario und der Zauberer, S. 186 ff. [231] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])
Keine Willensfreiheit
Die Freiheit existiert, und auch der Wille existiert; aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere. (Thomas Mann, Späte Erzählungen – Mario und der Zauberer, S. 186 ff. [218] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])
Starr vor Staunen
Jedoch war eine meiner verhängnisvollsten Eigenschaften die, daß ich gegen einen Willensmenschen hauptsächlich deshalb unterlag, weil mich das Phänomen der Willenskraft an sich in so nachhaltiges Staunen versetzte, daß ich mich zu einem Entschluß erst dann aufraffte, wenn der andere bereits über mich verfügt hatte. Dann redete ich mir ein, ich hätte das Meinige getan,…
Zweifelhafte Meisterschaft
… eines Menschen mit zwei oder drei Existenzen, der in jeder Umgebung sogleich deren Farbe annimmt, sich wie alle andern äußert und gibt und es in der Kunst der Anähnlichung bis zur Vollendung gebracht hat, ohne den Selbstwillen zu verlieren und auf Entschlußfreiheit zu verzichten. (Jakob Wassermann, Etzel Andergast, 1988, S. 289)