Sehnsuchtsfreundschaft

Aber so ist es unter Freunden: ein jeder ist des anderen Sehnsucht. (Wolf Wondratschek, Giotto, in: Die große Beleidigung, 6. Aufl. 2005, S. 9 ff. [10])

Sehnsucht: Resultat mangelhafter Erkenntnis

Denn der Mensch liebt und ehrt den Menschen, solange er ihn nicht zu beurteilen vermag, und die Sehnsucht ist ein Erzeugnis mangelhafter Erkenntnis. (Thomas Mann, Frühe Erzählungen – Der Tod in Venedig, S. 559 ff. [612] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])

Anders zu sein, als man ist

Das ist der größte Schicksalsschlag, der einen Menschen treffen kann. Die Sehnsucht, anders zu sein, als man ist: eine schmerzlichere Sehnsucht könnte im Herzen nicht brennen. Denn das Leben läßt sich nur ertragen, wenn man sich mit dem abfindet, was man für sich selbst und für die Welt bedeutet. Man muß sich damit abfinden, daß…

Uneigennützige Freundschaft

Nach nichts sehnen sich die Menschen so sehr wie nach uneigennütziger Freundschaft. Meist sehnt man sich vergeblich. (Sándor Márai, Die Glut, 4. Aufl. 1999, S. 42)

Nur Mitwelt

Ich denke mir: wir Menschen … mit der Sehnsucht, mit der Dimension zuviel, könnten gar nicht leben, wenn es nicht außer der Luft dieser Welt auch noch eine andre Luft zu atmen gäbe, wenn nicht außer der Zeit auch noch die Ewigkeit bestünde, und die ist das Reich des Echten. Dazu gehört … ebenso das…

Europa

… Europa…, diese halb geistige, halb sehnsüchtige Konstruktion… (Jakob Wassermann, Etzel Andergast, 1988, S. 11)