Bestand der Welt

Wir ziehen die Grenzen unserer Persönlichkeit immer viel zu eng! Wir rechnen zu unserer Person immer bloß das, was wir als individuell unterschieden, als abweichend erkennen. Wir bestehen aber aus dem ganzen Bestand der Welt, jeder von uns, und … so haben wir in der Seele alles, was je in Menschenseelen gelebt hat. (Hermann Hesse, Demian,…

Brillante Ideen organisieren

Brillante Ideen sind organisierbar, und sie sind nicht an einzelne Leute gebunden. (Heinar Kipphardt, In der Sache J. Robert Oppenheimer, 46. Aufl. 2023, S. 100)

Kompensationsruhm

Wenn der Sinn des Lebens zweifelhaft geworden ist, wenn die Beziehung zu anderen Menschen und zur eigenen Person keine Sicherheit mehr bietet, dann ist der Ruhm ein Mittel, die Zweifel verstummen zu lassen: Er hat etwa die Funktion der ägyptischen Pyramiden oder des christlichen Glaubens an die Unsterblichkeit… (Erich Fromm, Die Furcht vor der Freiheit, 24….

Von der raschen Auflösung der Liebe

… Freundschaften, die sich nicht so rasch aufzulösen pflegen, wie es die Liebe tut, …, wenn sie heftig an den Wert der Person rühren. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 613)

Sich als winziger Mensch im Universum behaupten

… das tiefe moralische Geheimnis der Person… besteht darin, daß man sich nicht alles gestatten darf… Es gibt kein grenzenloses Glück. Es gibt kein großes Glück ohne große Verbote. Selbst im Geschäft darf man nicht jedem Vorteil nachlaufen, sonst kommt man zu nichts. Die Grenze ist das Geheimnis der Erscheinung, das Geheimnis der Kraft, des…

Eine Hoffnung geblieben

… er war das geblieben, was man eine Hoffnung nennt, …, das sind jene Menschen, die sich einbilden, man dürfe seine ganze Kraft der Sache widmen, statt einen großen Teil von ihr auf das äußere Vorwärtskommen zu verwenden; sie vergessen, daß die Leistung des Einzelnen gering, das Vorwärtskommen dagegen ein Wunsch aller ist, und vernachlässigen…

Treibhaus der gegenseitigen Bewunderung

Jedes kleine Grüppchen, das sich durch ein Interesse zusammenfindet, das anderen Menschen zuwider oder gleichgültig ist, neigt dazu, um sich herum ein Treibhaus der gegenseitigen Bewunderung aufzubauen und der Außenwelt mit Stolz und Haß zu begegnen, ohne sich dessen zu schämen, denn dahinter steht ja die „Sache“, die man für unpersönlich hält. (C. S. Lewis, Dienstanweisung…

Die Last der eigenen Person

… die furchtbare Last der eigenen Person… (William Golding, Herr der Fliegen, 2. Aufl. 2017, S. 113)

Wir sind viele!

Sehen Sie, meiner Überzeugung nach hält sich jeder von uns für „einen“. Aber das ist nicht richtig: er ist „viele“, Herr Direktor, „viele“, all den Seinsmöglichkeiten entsprechend, die in uns sind: „einer“ für diesen und „einer“ für jenen – immer anders! Und wir geben uns dabei der Täuschung hin, für alle stets „eine“ zu sein,…