„Torheit, du regierst die Welt, und dein Sitz ist ein schöner weiblicher Mund!“ (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 84 f.)
Schlagwort: Kleist
Staatsunrecht
Man fand das Verhältnis desselben zum Staat ganz unerträglich, und in Privathäusern und auf öffentlichen Plätzen, erhob sich die Meinung, dass es besser sei, ein offenbares Unrecht an ihm zu verüben, und die ganze Sache von neuem niederzuschlagen, als ihm Gerechtigkeit, durch Gewalttaten ertrotzt, in einer so nichtigen Sache, zur bloßen Befriedigung seines rasenden Starsinns,…
Grenze des Rechts
Die Ordnung des Staats sei, …, so verrückt, dass man sie schwerlich durch einen Grundsatz, aus der Wissenschaft des Rechts entlehnt, werde einrenken können. (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 50)
Der Zweck des Staates
Verstoßen! rief Luther, indem er ihn ansah. Welch eine Raserei der Gedanken ergriff dich? Wer hätte dich aus der Gemeinschaft des Staats, in welchem du lebtest, verstoßen? Ja, wo ist, so lange Staaten bestehen, ein Fall, dass jemand, wer es auch sei, daraus verstoßen worden wäre? – Verstoßen, antwortete Kohlhaas, indem er die Hand zusammendrückte, nenne ich…
Wankendes Rechtsgefühl
… sein Rechtsgefühl, das einer Goldwaage glich, wankte noch… (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 9)
Ausschweifendes Rechtsgefühl
… die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtsgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder. (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 3)
Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden
Ein mutiges studentisches Beispiel: „Ich weiß am Anfang eines Satzes nicht immer, was ich am Ende gesagt haben werde!“
Intuition
… geleitet von dem glücklichen Geheimnis der „Intuition“, daß man ins Schwarze trifft, wenn man ins Blaue redet… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 883)
Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden
Ich schwatze da Unsinn, aber ich will lieber ein bißchen faseln und dabei etwas Schwieriges halbwegs ausdrücken, als immer nur tadellose Hergebrachtheiten von mir zu geben… (Thomas Mann, Der Zauberberg, S. 821 f. [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])