Die Aphorismensammlung „Die Fragen der andern“ behandelt in Kapiteln wie Liebe (Überleben), Mensch (Neuland), Gesellschaft (Repräsentanz ohne Präsenz), Internet und Co. (Der interessanteste Kontakt) Gedanken über Kummer und Kaugummi, Menschenwürde und Mittagsschlaf, Astrid Lindgren und Donald Trump, Mainstream und Mittelmeer, Bahnhof und Badewanne – und, und, und. Und selbstverständlich enthält der Band nicht nur Fragen, sondern gibt auch Antworten:…
Schlagwort: Glaube
Gretchenfrage
MARGARETE. Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub’, du hältst nicht viel davon. FAUST. Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut; Für meine Lieben ließ’ ich Leib und Blut, Will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben. MARGARETE. Das ist nicht recht, man muß dran glauben! …
Die Verlegenheit, zu glauben
Er war nie in die Verlegenheit gekommen, an Gott zu glauben… (Robert Seethaler, Ein ganzes Leben, 25. Aufl. 2016, S. 176)
Pathos
Zitat des Tages: „Pathos ist leidenschaftlich bezeugte Ergriffenheit.“
Der Theologe als Wissenschaftler und als Künstler
Es ist eben in der Theologie nicht anders als anderwärts. Es gibt eine Theologie, die ist Kunst, und eine andere, die ist Wissenschaft oder bestrebt sich wenigstens, es zu sein. Das war vor alters so wie heute, und immer haben die Wissenschaftlichen über den neuen Schläuchen den alten Wein versäumt, indes die Künstler, sorglos bei…
Glaube
[D]er dürre Stab Kann Zweige treiben in des Glaubens Hand! (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 3626 f.)
Den Glauben viermal ändern
Ich sehe diese würd’gen Peers mit schnell Vertauschter Überzeugung unter vier Regierungen den Glauben viermal ändern – (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 784 ff.)
Glauben!
… wirkliche Freisprechungen, man kann sie glauben, nachweisbar sind sie aber nicht. (Franz Kafka, Der Proceß, 1995, S. 141)
Die psychologische Bedeutung des Glaubens
Psychologisch hat der Glaube zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen. Er kann Ausdruck einer inneren Weltverbundenheit und eine Bejahung des Lebens sein; oder er kann eine Reaktionsbildung gegen ein fundamentales Gefühl des Zweifelns sein, das der Isolierung des Betreffenden und seiner negativen Einstellung zum Leben entspringt. (Erich Fromm, Die Furcht vor der Freiheit, 24. Aufl. 2020, S. 62)
Sich als winziger Mensch im Universum behaupten
… das tiefe moralische Geheimnis der Person… besteht darin, daß man sich nicht alles gestatten darf… Es gibt kein grenzenloses Glück. Es gibt kein großes Glück ohne große Verbote. Selbst im Geschäft darf man nicht jedem Vorteil nachlaufen, sonst kommt man zu nichts. Die Grenze ist das Geheimnis der Erscheinung, das Geheimnis der Kraft, des…
Credo ut experiar
… glaube, um zu erfahren. Erfahre, um zu lieben. Liebe, um zu verstehen. (Emanuel Maeß, Gelenke des Lichts, 2019, S. 240)
Der Glaube der Hausbesitzer
… jenen seltsamen Götzen der Entwicklung und des Fortschritts, an den die Hausbesitzer so verzweifelt glauben. (Hermann Hesse, Narziß und Goldmund, 31. Aufl. 1993, S. 197)