Lebensbedingung

Die Bedingung, unter der ich einzig zu leben vermag, ist Ungebundenheit des Geistes und der Phantasie… (Thomas Mann, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, S. 37 [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1985])

Nicht nach dem Buchstaben

…er soll ja nicht nach dem Buchstaben gerichtet werden… (Hermann Hesse, Die Morgenlandfahrt, 20. Aufl. 2021, S. 89)

Kultur und Zivilisation: Grieche und Römer

[J]ede Kultur hat ihre eigne Zivilisation. Zum ersten Male werden hier die beiden Worte … in periodischem Sinne, als Ausdrücke für ein strenges und notwendiges organisches Nacheinander gefaßt. Damit erst wird man den Römer als den Nachfolger des Hellenen verstehen… Griechische Seele und römischer Intellekt – das ist es. So unterscheiden sich Kultur und Zivilisation. (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1998,…

Geisteszerstörung

O welch ein edler Geist ist hier zerstört… (William Shakespeare, Hamlet, übers. v. August Wilhelm Schlegel, Dritter Akt, Erste Szene)

Staub im Kopf

Ein Stäubchen ist’s, des Geistes Aug‘ zu trüben. (William Shakespeare, Hamlet, übers. v. August Wilhelm Schlegel, Erster Akt, Erste Szene)

Was das wahre Problem ist

Das wahre Problem besteht hierin: dieses Leben des Geistes weiterleben zu können in seinen sublimiertesten, dem Tode ähnlichsten Momenten. (Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Leopard, 32. Aufl. 2019, S. 49)

Geistig schwer berauscht

… geistig schwer berauscht… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 504)

Auf Knopfdruck

Zitat des Tages: „Ich kann doch nicht immer auf Knopfdruck funktionieren, denn mein Körper, mein Geist, meine Seele – sie haben keine Knöpfe!“

Mystische Erregung

„Sicherlich gibt es keine mystische Erregung, die nicht eine materielle Entsprechung hätte. Um Zeugnis abzulegen, kann der Geist die Materie nicht entbehren. Daher das Mysterium der Inkarnation.“ „Dafür kann die Materie den Geist um so leichter entbehren.“ (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 305)

Die unterschiedlichen Bestechlichkeiten des Körpers und des Geistes

Auch hier bestätigt sich, …, ganz gegen das ursprüngliche Temperament meines Denkens: daß der Körper weniger bestechlich ist als der Geist. Der Geist, er ist ein charmanter Schauplatz von Selbsttäuschungen, gewoben aus schönen, besänftigenden Worten, die uns eine irrtumsfreie Vertrautheit mit uns selbst vorgaukeln, eine Nähe des Erkennens, die uns davor feit, von uns selbst…

Das ist geisteskrank!

Der kranke Geist erregt nicht Mitleid wie der kranke Körper, sondern Furcht und Abneigung. (Jakob Wassermann, Joseph Kerkhovens dritte Existenz, 1989, S. 236)