Die verlegene Scheu der Jugend hatte ihn noch nicht verlassen, wohl aber der Eifer und die Unmittelbarkeit, die eine Freundschaft vielleicht möglich gemacht hätte. (John Williams, Stoner, 11. Aufl. 2014, S. 120)
Schlagwort: Freundschaft
Was Freundschaften wert sind
Freundschaften in der Schule sind wie Freundschaften im Knast: Man weiß erst draußen im richtigen Leben, was sie wert sind. (Benedict Wells, Hard Land, 2021, S. 264)
Irgendwann alle
Freundschaften muss man pflegen, sie leben davon, dass man Leben miteinander teilt, sich austauscht. Wenn man nur von der Substanz zehrt, ist die irgendwann alle. (Andreas Steinhöfel, Rico, Oskar und das Mistverständnis, 2020, S. 153 f.)
Das Glück, einen Freund gefunden zu haben
Jeder wusste, dass der andere das Gleiche empfand wie er selbst: das Glück, einen Freund gefunden zu haben. Und sie hüteten sich, es durch Reden zu stören. (Michael Ende, Die unendliche Geschichte, 4. Aufl. 2020, S. 281)
Von der raschen Auflösung der Liebe
… Freundschaften, die sich nicht so rasch aufzulösen pflegen, wie es die Liebe tut, …, wenn sie heftig an den Wert der Person rühren. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 613)
Mit inniger Kenntnis misstrauen
Wir sind eben Jugendfreunde… gewesen, als wir uns schon in dem unverkennbaren Verhältnis einer ausgehenden Jugendfreundschaft befanden. Wir haben uns vor unzählig vielen Jahren gegenseitig bewundert, und jetzt mißtrauen wir einander mit inniger Kenntnis. Jeder möchte sich von dem peinlichen Eindruck befreien, daß er den anderen einst mit sich selbst verwechselt hat… (Robert Musil, Der Mann…
Sehnsuchtsfreundschaft
Aber so ist es unter Freunden: ein jeder ist des anderen Sehnsucht. (Wolf Wondratschek, Giotto, in: Die große Beleidigung, 6. Aufl. 2005, S. 9 ff. [10])
Freundesdienst
Das hat ein Freund für seinen Freund getan. (Friedrich Schiller, Don Karlos, 2009, V. 4725)
Misstrauen gegen seinen Freund!
Wär’s möglich? Wär es? Also hätt ich ihn Doch nicht gekannt? Nicht ganz? In seinem Herzen Wär diese Falte wirklich mir entgangen? Misstrauen gegen seinen Freund! Nein! Es ist Lästerung! – Was tat er mir, Dass ich der Schwächen schwächster ihn verklage? Was ich ihn zeihe, werd ich selbst… Wann hätte Er dieser seltsamen Verschlossenheit…
Der archaische Zweck des Geschenks
In seinem Ursprung hat das Geschenk ganz andere Funktionen, es akzeptiert und symbolisiert hierarchische Verhältnisse, es tritt auf als Spende, Mitgift oder Stiftung, jedoch mit klarer, unverhüllter Absicht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Schon das archaische Geschenk ist mehr oder weniger unverhohlen ein Bestechungsgeschenk: Es geht darum, einen eigenen politischen oder ökonomischen Vorteil zu erzielen……
Was Freundschaft und Liebe unterscheidet
Ich glaube, das Besondere an der Liebe ist, daß sie nie gleichbleiben kann; daß sie wachsen muß, wenn sie nicht abnehmen soll, und daß sie sich dadurch von der Freundschaft unterscheidet. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 264)
Bedenkliche Pflichttreue
Jedenfalls hatte Joachim viel zu viel mit sich selbst zu tun, als daß sein Dasein eigentlich innerlich hilfreich für Hans Castorp hätte sein können. Seine tägliche Flucht aus der Geselligkeit wirkte zwar ehrenhaft, aber nichts weniger als beruhigend auf diesen, und dann kam es ihm augenblicksweise auch vor, als ob Joachims gutes Beispiel in bezug…