Im Konflikt mit Pietät und Dankbarkeit

Auch den harmlosen Menschen bleibt es kaum erspart, einmal oder einigemal im Leben in Konflikt mit den schönen Tugenden der Pietät und der Dankbarkeit zu geraten. Jeder muß einmal den Schritt tun, der ihn von seinem Vater, von seinen Lehrern trennt, jeder muß etwas von der Härte der Einsamkeit spüren, wenn auch die meisten Menschen…

Zu schön!

Alles war so schön, dass man einfach nicht ertragen konnte, es allein anzuschauen. (Astrid Lindgren, Mio, mein Mio, 2007, S. 24)

Was im Leben wirklich schmerzt

In großes Unglück lehrt ein edles Herz Sich endlich finden, aber wehe tut’s, Des Lebens kleine Zierden zu entbehren. (Friedrich Schiller, Maria Stuart, 2001, V. 52–54)

Urteil in eigener Sache

[W]er würde es ertragen, den Spruch eines allwissenden Gerichtshofes über sich selbst zu vernehmen? (Hermann Hesse, Die Morgenlandfahrt, 20. Aufl. 2021, S. 80)

Vor dem Gesetz

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. „Es ist möglich“, sagt der Türhüter, „jetzt aber…

Veränderungserschwernis

Dass wir die Übel, die wir haben, lieber Ertragen, als zu unbekannten fliehen. (William Shakespeare, Hamlet, übers. v. August Wilhelm Schlegel, Dritter Akt, Erste Szene)

Ich würde retten, retten

Aber ich, wär ich allmächtig, sehen Sie, wenn ich so wäre, und ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten… (Georg Büchner, Lenz, 2016, S. 31)

Tausendjähriges Sprichwort

… entschlossen…, dem tausendjährigen Sprichwort zu gehorchen, demzufolge ein schon bekanntes Übel einem noch nicht erprobten Guten vorzuziehen sei. (Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Leopard, 32. Aufl. 2019, S. 125)

Das Schweigen ertragen

Er gehört zu jenen Menschen, die aus Unsicherheit ein Schweigen nicht ertragen können und glauben, es durch übertriebene Vertraulichkeiten überbrücken zu müssen; zu jenen, die einem dann sagen: „Ich bin stets offen zu Ihnen gewesen.“ Doch, meine Güte, das Entscheidende ist nicht, selbst offen zu sein, sondern dem anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu…

Anders zu sein, als man ist

Das ist der größte Schicksalsschlag, der einen Menschen treffen kann. Die Sehnsucht, anders zu sein, als man ist: eine schmerzlichere Sehnsucht könnte im Herzen nicht brennen. Denn das Leben läßt sich nur ertragen, wenn man sich mit dem abfindet, was man für sich selbst und für die Welt bedeutet. Man muß sich damit abfinden, daß…