Im Reich der Empfindungen

Im Reich der Empfindungen ist das Wirkliche vom Eingebildeten nicht zu trennen. Und wenn es genügt, sich einzubilden, daß man liebt, um zu lieben, so genügt es auch, sich zu sagen, man bilde sich nur ein zu lieben, wenn man liebt, um sogleich etwas weniger zu lieben, ja, sich etwas von dem Geliebten zu lösen…

Kummer, Verzweiflung

Wenn mit der Zeit die geliehenen Gewänder nach und nach abgetragen sind, tritt eines Tages das wahre Wesen wieder hervor; und wer sich in jenes Blendwerk verliebt hatte, drückt nichts als den Aufputz gegen sein Herz, eine Erinnerung … Kummer, Verzweiflung. (André Gide, Die Falschmünzer, 1993, S. 70)