… – es gab für jeden ein „Amt“, aber für keinen eines, das er selber wählen, umschreiben und beliebig verwalten durfte. Es war falsch, neue Götter zu wollen, es war völlig falsch, der Welt irgend etwas geben zu wollen! Es gab keine, keine, keine Pflicht für erwachte Menschen als die eine: sich selber zu suchen,…
Schlagwort: Beruf
Buddha als Nörgler
Dem Gedanken an den Tod alle die Stunden gewidmet zu haben, die einen Beruf erfordert haben würde… Die metaphysischen Überschwenglichkeiten sind das besondere Merkmal der Mönche, der Wüstlinge und der Clochards. Eine Anstellung hätte sogar aus Buddha einen simplen Nörgler gemacht. (E. M. Cioran, Syllogismen der Bitterkeit, 1995, S. 33)
Berufe: für die Schnellen und die Langsamen
Man lasse die Schnellen schnell und die Langsamen langsam sein, jeden nach seinem aparten Zeitmaß. Die Schnellen können in Überblicksberufe gebracht werden, die der Beschleunigung des Zeitalters ausgesetzt sind: sie werden das gut vertragen und als Kutscher oder Parlamentsabgeordnete beste Dienst zu tun. Langsame Menschen hingegen lasse man Einzelheitsberufe wie Handwerk, Arztgewerbe oder Malerei lernen….
Nichts als leben
…, daß, wer lebt, nicht arbeitet… (Thomas Mann, Frühe Erzählungen – Tonio Kröger, S. 273 ff. [294] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])
Nichts als arbeiten
Er arbeitete nicht wie jemand, der arbeitet, um zu leben, sondern wie einer, der nichts will als arbeiten… (Thomas Mann, Frühe Erzählungen – Tonio Kröger, S. 273 ff. [293] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])
Berufspotentialis II
Fragte man ihn, was in aller Welt er zu werden gedachte, so erteilte er wechselnde Auskunft, denn er pflegte zu sagen…, daß er die Möglichkeiten zu tausend Daseinsformen in sich trage… (Thomas Mann, Frühe Erzählungen – Tonio Kröger, S. 273 ff. [291] [Frankfurter Ausgabe, hrsg. v. Peter de Mendelssohn, 1981])
Berufspotentialis I
Der Generalvikar sagt zu mir, ich wäre auch ein guter Priester geworden. Der Germanist sagt zu mir, ich wäre auch ein guter Literaturwissenschaftler geworden. Die Psychologin sagt zu mir, ich wäre auch ein guter Therapeut geworden. – Da weiß ich gar nicht, was ich alles hätte werden sollen!
Beruf: Christ
… Hochwürden, …, Sie sind Christ von Beruf… (Max Frisch, Andorra, 1975, S. 84)
Die juristischen Konstruktionen der Männer
Er war nicht imstande, jetzt nicht und lange nachher nicht, an der Vortrefflichkeit seiner juristischen Konstruktion zu zweifeln. So sind ja die meisten Männer. Das ist das Spielerhafte und Spielerische an ihnen und ihren Berufen. Die begabten und ehrlichen sind geblendet von ihrer Idee, die geringen und brutalen von Erfolg und Gewinn. (Jakob Wassermann, Joseph…
Wassermann als Jobberater
Man darf nicht vom Beruf leben wollen, wenn man nicht mehr die Überzeugung hat, daß man ihn so restlos ausfüllt wie ein Körper seine Haut. Man muß der Herr des Metiers sein, nicht sein Knecht, nicht sein Hund. Das ist alles so einfach, wie wenn du guten Tag sagst; sieht man näher zu, so ist…