… denn das ist das höchste Ziel: nicht man selbst zu sein, oder besser, es zu sein, indem man viele andere ist… (Antonio Tabucchi, Herr Pirandello wird am Telefon verlangt – Ein versäumter Dialog, 1988, S. 21)
Kategorie: Tabucchi
Alles eins!
Das Selbst verstehen heißt, in uns entdecken, was bereits zu uns gehört, und zugleich entdecken, daß es keinen wirklichen Unterschied gibt zwischen dem In-sich-selbst-Sein und der Einheit des Universums. (Antonio Tabucchi, Indisches Nachtstück, 5. Aufl. 1998, S. 109)
Leben oder Tod?
Der Mensch, der glaubt, sein (oder sein eigenes?) Leben zu kennen, kennt in Wirklichkeit nur seinen (oder seinen eigenen?) Tod. (Antonio Tabucchi, Indisches Nachtstück, 5. Aufl. 1998, S. 106)
Europäer in Indien
Für gewöhnlich lassen sich die Europäer, die nach Indien kommen, in zwei Gruppen unterteilen: in die, die glauben, die Transzendenz entdeckt zu haben, und in die, die sich zum radikalsten Laizismus bekennen. (Antonio Tabucchi, Indisches Nachtstück, 5. Aufl. 1998, S. 106)
Der Ausschnitt der Welt
… der vergrößerte Ausschnitt verfälscht den Kontext, man muß die Dinge aus der Entfernung betrachten. Méfiez-vouz des morceaux choisis. (Antonio Tabucchi, Indisches Nachtstück, 5. Aufl. 1998, S. 101)
Der Rahmen der Welt
… Fotos schließen die sichtbare Welt in einem Viereck ein. Ohne Rahmen ist das Sichtbare immer etwas anderes. (Antonio Tabucchi, Indisches Nachtstück, 5. Aufl. 1998, S. 15)
Literatur und Philosophie
Der Philosophie scheint es nur um die Wahrheit zu gehen, aber vielleicht phantasiert sie, und der Literatur scheint es nur um die Phantasie zu gehen, aber vielleicht sagt sie die Wahrheit. (Antonio Tabucchi, Erklärt Pereira, 1995, S. 31)