Kategorie: Musil

Durch Mitleid wissend

Durch Mitleid wissend, es bedeutet tausendmal mehr Wissen, als durch Bücher wissend sein! (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, II Aus dem Nachlaß, 1987, S. 1045)

Zukunft und Lippen offen

… etwas stand offen: es war wohl die Zukunft, jedenfalls waren es aber ein wenig auch ihre Lippen. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 1038)

Das Wichtigste beim Militär

Beim Militär ist das Wichtigste, daß man immer einen Fortschritt melden kann; ein gewisser Optimismus ist da selbst in der Niederlage unentbehrlich… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 1036)

Der Sündenbock des Nationalismus

… die nationale Überheblichkeit ist ja nur jener besondere Fall davon, wo man sich aus reiner Überzeugung einen solchen Sündenbock wählt, der nicht mit einem blutsverwandt ist und überhaupt möglichst wenig Ähnlichkeit mit einem selbst hat. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 1033)

Politik und Religion

… sie wußte zwar, daß in der Politik die Religion eine große Rolle spiele, aber man ist so gewohnt, die der Öffentlichkeit dienenden Ideen nicht ernst zu nehmen, daß die Vermutung, die Parteien des Glaubens bestünden aus gläubigen Menschen, leicht so übertrieben erscheinen kann wie die Forderung, ein Postsekretär müsse ein Markenliebhaber sein. (Robert Musil, Der…

Weiterlesen

Menschheit und Nachbar

Es ist ja ein bekannter Weg zur Hingabe an die ganze Menschheit, daß man sich mit seinen Nachbarn nicht verträgt… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 963)

Männer sind

Es ist bekannt, daß ein männliches Wesen, solange es noch zeugungsfähig ist, kurze Pausen der Ehe ähnlich empfindet, wie wenn ein leichtes Joch von ihm abgenommen würde, auch wenn es gar keine bösen Ausführungen damit verbindet und nach Ablauf der Erholung erfrischt sein Glück wieder auf sich nimmt. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes…

Weiterlesen

Verstehen des Künstlers

… „sich „ausdrücken“ bedeutet, daß es für den Künstler überhaupt erst „verstehen“ bedeutet! Der Ausdruck, den wir den Dingen geben, entwickelt erst den Sinn, sie richtig aufzunehmen. Ich verstehe erst, was ich oder ein anderer will, indem ich es aufführe! (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 928)

Schwäche und Reue

… es gibt vor jeder unter Zweifeln verantworteten Tat eine Zeitspanne der Schwäche, die den Augenblicken der Reue nach der Tat entspricht… (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 924)

Wahr und falsch

„Wahr“ und „Falsch“, das sind die Ausreden derer, die nie zu einer Entscheidung kommen wollen. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 918)

Schwache und gedemütigte Menschen

Er sprach hochfahrend…, wie es schwache und gedemütigte Menschen tun, wenn sie an jemand ihre Laune auslassen dürfen. (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, I Erstes und Zweites Buch, 1987, S. 914)