Ich habe verstanden, ich habe bereits ein wenig verstanden, wie das Italienische geht. Das Italienische geht vollkommen anders als das Deutsche. Es ist ein Geben und Anbieten von Sätzen, die der Gegenüber dann wieder zurückgibt. Was der eine sagt, greift der andere auf, dreht es um eine Nuance und sagt dann den Satz leicht verändert…
Monat: Mai 2025
Fragenasymmetrie
Kaum jemand fragt mich etwas sehr Privates oder gar Intimes, während ich mit meinen Gesprächspartnern rasch in die Untiefen ihrer Psyche gerate. Warum aber fragt mich kaum jemand? Warum nicht?! (Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 365)
Das Gesamtwerk
Mein tägliches Notieren von neuen und seltsamen Worten aus meiner Umgebung machte zusammen mit dem Abschreiben von merkwürdigen oder gar schönen Stellen aus den Büchern ein unentwegt schreibendes Kind aus mir, das freilich keinen einzigen Satz aufschrieb, den es sich selbst ausgedacht hatte. Ich schrieb also ab, ich exzerpierte und ich kombinierte meine jeden Tag…
Recht literarisch
Meine Kolumne im Anwaltsblatt!
Waldesruh
… die mächtige Andachtsstille der Wälder. (Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 154)
Backes
… Backes… (Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 149)
Aufbewahrungsanstalt
… Aufbewahrungsanstalt… (Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 138)
Ernst des Lebens
… was sollte ich mit der Schule und dem sogenannten „Ernst des Lebens“ anfangen…, mir genügte zum Leben das Klavier und den Ernst konnte man sich ganz schenken, für mich jedenfalls taugte er nicht. (Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 100)
Vertrautheit Tag und Nacht
Wir wissen sehr wohl, mit welcher Vertrautheit wir uns durch den Tag bewegen, aber nachts bewegt sich der Tag mit der gleichen Vertrautheit durch uns… (Inger Christensen, zit. n. Hanns-Josef Ortheil, Die Erfindung des Lebens, 19. Aufl. 2011, S. 5)
Sitz der Torheit
„Torheit, du regierst die Welt, und dein Sitz ist ein schöner weiblicher Mund!“ (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 84 f.)
Staatsunrecht
Man fand das Verhältnis desselben zum Staat ganz unerträglich, und in Privathäusern und auf öffentlichen Plätzen, erhob sich die Meinung, dass es besser sei, ein offenbares Unrecht an ihm zu verüben, und die ganze Sache von neuem niederzuschlagen, als ihm Gerechtigkeit, durch Gewalttaten ertrotzt, in einer so nichtigen Sache, zur bloßen Befriedigung seines rasenden Starsinns,…
Grenze des Rechts
Die Ordnung des Staats sei, …, so verrückt, dass man sie schwerlich durch einen Grundsatz, aus der Wissenschaft des Rechts entlehnt, werde einrenken können. (Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas, 2012, S. 50)